In der Landschaftsstube des Archivbaus neben der Schlosskirche Pforzheim
Eigentlich war der Job einfach: Aufpassen, das nichts wegkommt. Hier in der Landschaftsstube des Archivbaus neben der Schlosskirche Pforzheim waren Teile der Exponate eingelagert die morgen präsentiert werden sollen. Und das wertvollste „nichts“ bestand eigentlich nur aus einer Münze. So wertvoll konnte das ja wohl nicht sein, sie war noch nicht mal alt.
Johannes Reuchlin war genau vor 500 Jahren gestorben. Ihm zu Ehren hatte die Löbliche Singergesellschaft von 1501 Pforzheim diese Münze prägen lassen, welche morgen präsentiert werden soll. Aber gut, was man nicht alles fürs Geld tut.
So saß ich, Florian, also etwas müde in der Landschaftsstube. Es war schon spät. Ich hatte den Kopf auf meine verschränkten Arme auf dem Tisch gelegt und schielte zu der großen Uhr, die an der Wand hing. 00:20 Uhr. …und das war auch das letzte was ich sah, bevor das Melatonin seinen Tribut forderte.
Ich wurde wach durch ein Geräusch… was war das?
Ich schaute auf die Uhr: 04:32 Uhr. Es war dunkel im Raum, scheinbar war der Strom weg. Ein technischer Defekt oder beabsichtigt?
Mist, dachte ich, was war die erste Wahl um ein solches Problem zu lösen: ein Sicherungskasten! Zum Glück war die Auswahl an Räumen nicht sehr umfangreich und so ahnte ich, wo ich suchen musste.
Dieser war zwar durch ein Zahlenschloss gesichert, aber da ich wusste, daß der Code der Melodie entsprach, welche Helmut der Hausmeister ständig vor sich hin pfiff, sollte der Raum schnell geöffnet sein.
Pfeifend ging ich also hinüber zum Technikraum.